Neuster Eintrag: Zuchtaufgabe ... vom: 23.12.2022

alt
Der Gordon-Setter


Der Gordon-Setter (schottischer Setter), ist ein stattlicher Hund im rabenschwarz glänzenden Haarkleid mit leuchtend kastanienroten Abzeichen an Kopf, Brust und Läufen. Er stammt aus dem schottischen Hochland. Seinen Namen erhielt er nach dem Züchter Herzog Alexander von Gordon.

Um 1850 erfolgte die Trennung der Setter in selbständige, konstante Rassen; eine Kreuzung zwischen den Rassen fand nicht mehr statt. Der Gordon-Setter, der wahrscheinlich einen „Schuss" Bloodhound- und Pointer-Blut in sich trägt, ist die substanzvollste der Setter-Rassen.

Dieser Hund, der in deutschen Jägerkreisen einen hervorragenden Ruf genießt, ist in seinem liebevollen und ausgeglichenen Wesen ein typischer Vertreter der Setter-Rassen.
Jagdlich wird der Gordon-Setter getrieben von seiner ausgeprägten Passion überwiegend als Vorstehhund eingesetzt. Seine Suche ist geprägt durch einen kraftvollen, raumgreifenden Sprung, seine Leistungen bei internationalen Prüfungen stehen denen der English-Setter und Pointer ebenbürtig gegenüber.

Die ständig steigenden Wurfzahlen der letzten Jahre zeigen seine wachsende Beliebtheit bei Jägern und Liebhabern.
Im internationalen Vergleich hat die deutsche Gordon-Setter-Zucht in den vergangenen Jahren beachtenswerte Erfolge sowohl bei den jagdlichen Prüfungen wie auch im Ausstellungsring errungen. Dies zeigt, dass das züchterische Engagement der letzten 30 Jahre ein international anerkanntes hohes Niveau erreicht hat.

Wer sich für den Erwerb eines Gordon-Setters entscheidet, muss wissen, dass Diese Rasse für die Jagd gezüchtet worden ist und deshalb auch von seinem Besitzer erwartet, dass er mit ihm entsprechend seines Naturells arbeitet und ihn beschäftigt. Der Gordon-Setter verlangt - wie alle Setter - ein ausgeprägtes Bewegungspensum, eine konsequente Erziehung und von seinem Besitzer die Bereitschaft, sich auf seine Bedürfnisse einzustellen.
Wer dies gewährleisten kann, wird mit dem Gordon-Setter einen liebenswerten, freundlichen Hausgenossen erwerben; einen Jagdgebrauchshund, der allen Anforderungen des täglichen Jagdbetriebes entspricht und bei der Jagd auf Federwild hervorragende Leistungen zeigt.
 
FCI-Standard Nr. 6 / 25.09.1998 / D

GORDON-SETTER
 
ÜBERSETZUNG:
Jochen Mahlfelt und
Tilman Heyde
 
URSPRUNG:
Großbritannien
 
VERWENDUNG:
Vorstehhund
 
KLASSIFIKATION:
Gruppe 7 Vorstehhunde
Sektion 2.2 Britische und irische Vorstehhunde mit Arbeitsprüfung
 
ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD:
Eleganter Hund, mit den Konturen eines Vollblüters. Sein Körperbau ist ausgewogen und mit dem eines leistungsfähigen Jagdpferdes vergleichbar. Vollkommen harmonische Proportionen.
 
VERHALTEN / CHARAKTER (WESEN):
Intelligent, leistungsfähig, von vornehmer Gelassenheit. Mutig, offen, freundlich und ausgeglichen.
 
KOPF:
Kopf eher tief als breit. Länge vom Hinterhauptbein zum Stop größer als vom Stop bis zur Nase. Unterhalb und oberhalb der Augen trocken.
 
OBERKOPF:
Schädel: Leicht gerundet, am breitesten zwischen den Behängen. Breiter als der Fang, mit erkennbarem Raum für das Gehirn.
Stop: Ausgeprägt.
 
GESICHTSSCHÄDEL:
Nasenschwamm: Groß, breit und schwarz; Nasenlöcher weit geöffnet.
Fang: Lang, mit fast parallelen Linien; weder schmal noch schwach noch spitz zulaufend. Fang nicht ganz so tief wie lang.
Lefzen: nicht überhängend, jedoch deutlich ausgeprägt.
 
Kiefer / Zähne: Kräftige Kiefer mit einem perfekten, regelmäßigen und vollständigen Scherengebiss, wobei die obere Schneidezahnreihe ohne Zwischenraum über die untere greift und die Zähne senkrecht im Kiefer stehen.
 
AUGEN:
 
Dunkelbraun, ausdrucksvoll. Weder zu tief liegend noch hervortretend, genügend tief unter den Brauen, ihr Ausdruck ist entschlossen, intelligent.
 
 
GEBISS:
Kräftige Kiefer mit einem perfekten, regelmäßigen und vollständigen Scherengebiss, wobei die obere Schneidezahnreihe ohne Zwischenraum über die untere greift und die Zähne senkrecht im Kiefer stehen
 
BEHANG:
Mittelgroß und dünn. Tief angesetzt und dicht am Kopf anliegend.
 
HALS:
Lang, trocken, gebogen, ohne lose Kehlhaut.
 
GEBÄUDE:
Mäßig lang, Sternum tief, Rippen gut gewölbt. Gut aufgerippt, Lendenpartie breit und leicht geschwungen. Brust nicht zu breit.
 
RUTE:
Gerade oder leicht säbelförmig, nicht über die Sprunggelenke hinabreichend. Waagerecht oder unterhalb der Rückenlinie getragen. Am Ansatz kräftig, zu einer feinen Spitze auslaufend. Die Befederung bzw. Die Fahne beginnt In der Nähe des Rutenansatzes, ist lang und gerade und nimmt zur Spitze hin gleichmäßig ab.
 
VORDERHAND:
Lange Schulterblätter, die gut und schräg zurückliegen. Schulterblattknochen breit und flach, am Widerrist geschlossen. Schultern nicht überladen. Ellenbogen gut unterstellt und dicht am Rumpf anliegend. Vorderläufe mit flachen Knochen, gerade und kräftig. Aufrechter Vordermittelfuß.
 
HINTERHAND:
Zwischen Hüfte und Sprunggelenk lang, breit und muskulös. Abstand vom Sprunggelenk bis zu den Ballen kurz und gerade. Kräftiger Hintermittelfuß. Kniegelenke gut gewinkelt. Lage des Beckenknochens tendiert zur Waagerechten.
 
PFOTEN:
Oval, geschlossen, mit gut aufgeknöchelten Zehen; zwischen den Zehen üppig behaart. Gut gepolsterte Zehen und Ballen.
 
   
GANGART / BEWEGUNG:
Gleichmäßiger, freier und korrekter Bewegungsablauf mit sehr viel Schub.
 
HAARKLEID:
Am Kopf, an den Vorderseiten der Läufe und an den Spitzen des Behangs kurz und fein, mäßig lang; glatt, ohne Locken oder Wellung an allen anderen Körperteilen. Die Befederung am oberen Bereich des Behangs ist lang und seidig, an den Rückenseiten der Läufe lang, fein, glatt und gerade, die Fransen am Bauch können sich bis zur Brust und zum Hals hin fortsetzen und dabei so wenig wie möglich gelockt oder gewellt.
FARBE:
Tiefglänzendes Kohlschwarz, ohne Rostschimmer, mit kastanienrotem, d.h. leuchtendem Brand. Schwarze Strichelung (pencil markings) auf den Zehen und ein schwarzer Strich unter dem Unterkiefer erlaubt.
BRAND:
zwei deutlich erkennbare Punkte über den Augen, die nicht größer als knapp 2 cm im Durchmesser sein dürfen. An den Seiten des Fanges nicht über den Nasenansatz hinausreichend, ähnlich einem Streifen von einer Seite zur anderen um das klar abgegrenzte Fangende. Ebenfalls an der Kehle und als zwei große, deutlich abgegrenzte Flecken an der Brust. An den Innenseiten der Hinterläufe, Oberschenkel, an der Vorderseite des Kniegelenks hinablaufend und sich von den Sprunggelenken zu den Zehen nach außen verbreiternd. Hinten an den Vorderläufen bis zum Ellenbogen auf der Vorderseite bis zum Vorderfußwurzelgelenk oder etwas darüber; rund um das Waidloch. Ein sehr kleiner weißer Brustfleck ist gestattet. Keine andere Farbe ist erlaubt.
 
GRÖSSE:
Schulterhöhe :
Rüden 66 cm +/- 3 cm
Hündinnen 62 cm +/- 3 cm
 
FEHLER:
Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten sollte als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung im genauen Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.
 
ANMERKUNGEN:
Rüden sollten zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Skrotum befinden.